Volksdeutsche Bürgerwehr – Bromberger Blutsonntag

Produzent/Label: Front Records
Erscheinungsjahr: 2014
Format: Album
Lieder: 9
Gesamtspielzeit: 34:17 Minuten
Genre: Rock
Pressnummer: ES IST NOCH NICHT VORBEI

Diese Konzept CD ist als Erinnerung an einen dunklen Tag der deutschen Geschichte gedacht. Bereits vor Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurde Hass gegen Volksdeutsche in Polen geschürt. Selbst von den Engländern infiltrierte Geheimdienstler betätigten sich an der systematischen Hetze, die nicht selten in Übergriffen endete. Am 1. September 1939 marschierten deutsche und slowakische Truppen in Polen ein – der zweite Weltkrieg begann. Als Reaktion auf den Polenfeldzug führten die Polen ihre Jagd auf Deutsche fort und gingen dabei skrupelloser vor als sie es vorher schon taten. In und um Bromberg herum wurden Mörderbanden angeheuert, denen Listen zugesteckt worden waren, damit auch kein Deutscher vergessen wird. Denen schlossen sich auch Polizei und Militär an. Auf grausamste Art und Weise wurden Männer, Frauen und Kinder ermordet – alles Zivilisten! Dieses ist eines von vielen Kriegsverbrechen. Jedes ist eines zu viel – egal wer die Mörder sind oder waren.

Zur Aufmachung

Das Beiheft ist grau und düster gehalten mit Fotos der Opfer von Bromberg. Die Bilder rufen wahrlich mehr Emotionen hervor, als die eigentliche Musik. Leider sind Vorder- und Rückseite verpixelt – aber ein QR-Code ist drauf – Wahnsinn! Positiv zu erwähnen ist, dass alle Texte enthalten sind, auch wenn etliche Rechtschreibfehler zu finden sind. Schön wäre noch gewesen, die Geschichte zu Bromberg und zur CD zu schreiben.

Die limitierte Box besteht aus schwarz-grauem Karton, der von silbernen Nieten in Form gehalten wird. Auf dem Deckel wurde in Silber „Bromberg unvergessen“ getropft. Die Schrift scheint schnell abzugehen. In der Box befindet sich ein schlecht gefaltetes A3 Poster mit dem Frontcover der CD. So ein Poster ist wirklich eine gute Idee, nur würde es nicht zu jeder Produktion passen. Ein erweitertes Bild des Covers von „Global Infected – Das ewige Tier“ in Postergröße wäre was Feines oder das Cover von Übermensch. Hier sieht es auch nicht schlecht aus, nur eben zu grob gefaltet, fast schon gepresst. Bei 18€ darf man mehr Sorgfalt erwarten.

Zur Musik

Die Musik ist gar nicht mein Fall. Sie klingt, als käme sie aus der Konserve. Das Schlagzeug ist programmiert und die Gitarren klingen absolut gar nicht nach konventionellen Rechtsrock. In dem Punkt hatte die prunkvolle Ankündigung Recht – wenn auch im negativen Sinne. Bei keinem Lied kommt auch nur annähernd ein Gefühl auf, wie Trauer um die Opfer oder Wut auf die Mörder. Eine lieblose Produktion an der die Sänger noch das Beste sind.

01. Der Anfang (Überzeugungstäter)
02. Das Grauen beginnt (Oidoxie)
03. Das blutige Zeugnis (Überzeugungstäter)
04. Unvergessenes Grauen (NSC)
05. Gedanken des Verbrechens (Oidoxie)
06. Die Deutschen sind Schuld (Strafmass)
07. Es bleibt alles wie immer (Strafmass)
08. Kein Vergeben – Kein Vergessen (Act of Violence)
09. Volk der Sünder (Überzeugungstäter)

Die Texte muss ich nicht einzeln betrachten, da sie sich alle vom gleichen Thema handeln.

Oidoxie
Die Texte befinden sich leider auf unterem Niveau und auch wenn Marko die Töne halten kann und eine kräftige Stimme hat, wissen seine Lieder nicht zu überzeugen. Beim fünften Lied singt er aus Sicht der Mörder, was am geringsten als gelungen bezeichnet werden kann.

Überzeugungstäter
Hier muss ich ehrlich zugeben, dass die Stimme schlechter klingt, als auf den Vorgängeralben. Dafür stechen die Texte hervor und heben sich durch eine bessere Wortwahl von den anderen Liedern ab. Hier merkt man, dass er Talent für das Schreiben politischer Texte hat.

AoV
Von allen Sängern macht Stefan die beste Figur. Lyrisch bewegt er sich auf hohem Niveau, ähnlich einem Gedicht. Dennoch ist das Lied nicht mit existierenden Liedern von Act of Violence vergleichbar.

NSC
Der Sänger hat eine angenehme Stimme, die im Refrain sehr melodisch und in den Strophen aggressiver eingesetzt wird. Textlich habe ich nichts auszusetzen.

Strafmass
Seine Texte umfassen die Zeit vor und während des Kriegsbeginns und sogar die heutige Zeit. Soweit nicht verkehrt, nur handelt es sich um einen durchschnittlichen Sänger. Die Konservenmusik tut das Übrige.

Zur Verteidigung sei gesagt, dass die Sänger sich den fertigen Liedern anpassen mussten.

Mein Fazit

Ich bin sichtlich enttäuscht von dieser Produktion. Ein gutes Beispiel, wie hohe Erwartungen geweckt werden beim Lesen der Ankündigung und wie groß die Enttäuschung beim Endverbraucher letztlich ist.