Produzent: Aggresive Zone
Erschienen: 2013
Lieder: 10
Gesamtspielzeit: 40:00 Minuten
Genre: Oi!
Zusätzliche Informationen: Neben der CD erschien das Album kurz darauf auf 333 Einheiten limitiert auf der Schallplatte. Frontbild zensiert.
Titelliste:
01. Arbeitersohn
02. Verlorene Generation
03. Schützt die Bewegung
04. Von der Straße seid ihr nicht
05. Tag X
06. So ist das Leben
07. Frequenzdurchfall
08. Auf der Straße
09. Der Sturm bricht los
10. Skinhead Power
Heute bespreche ich das Debut Werk der Band Rien ne vas Plus. Hinter dem sehr ungewöhnlichen Namen verbirgt sich eine Gruppe aus Magdeburg die uns feinsten Skinhead Rock vorspielen! Aber ich will wie so oft nich vorgreifen 😉
Aufmachung
Der Name der Gruppe irritiert auf den ersten Blick und man fragt sich ob das eine deutsche Kapelle ist: Ja, ist sie! Heißt zu deutsch „Nichts geht mehr“, also ein typischer Name für eine Skinhead Band. Gewöhnungsbedürftig aber gut! Das Beiheft zeigt einen Skinhead mit Mütze der in einen wohl typisch Ostdeutschen Wohnblock blickt. Sehr schlicht gehalten, kann man so lassen. Innen findet man eine Bildercollage und die Texte der Lieder.
Musik
Hier war ich schon bei den Hörproben überrascht. Klar gibt es hier Oi! Musik, aber sehr melodische und das in einer nicht perfekten aber gerade richtigen Qualität. Hier gibt es wirklich den Klang der Straße, der sich nie anschickt hochqualitativ zu klingen, aber auch keineswegs schlecht daher kommt. Passend ehrlich und nicht überproduziert, genau auf den Punkt getroffen!
Texte
01. Arbeitersohn
Zugleich Intro. Es geht hier einfach nur um einen selbst. Um jemand der sein Handwerk gelernt hat, und sich damit durch das Leben schlägt ohne jemand auf der Tasche zu liegen.
02. Verlorene Generation
Ein Mega Ohrwurm, der damit beginnt, dass sich Stimmlagen (oder gar Stimmen) abwechseln. Es erinnert mich irgendwie ein wenig an ein sehr bekanntes Winter und BRD Liedchen von gewissen Bremer Urgesteinen. Der Text behandelt die verkommene Jugend in der BRD und allgemein den Ungeist den diese mit sich bringt.
03. Schützt die Bewegung
Wie der Name vermuten lässt, geht es hier um die Skinheadbewegung und dem Schutz von dieser. Moderne und Massentauglichkeit lassen den echten Skinhead zunehmends aussterben, und das ist vorallem dieser Gruppe ein Dorn in Auge, und diese fordert: Schützt die Bewegung!
04. Von der Straße seid ihr nicht
Schnell und melodisch, ein mega Ohrwurm. Ich kann nur vermuten um wen es sich in diesem Lied dreht, vorallem aber wohl um gewisse sehr professionell und massentaugliche Oi! (??) Gruppen die mal nichts waren und heute auf den Brettern spielen die die Welt bedeuten. „Morgen schon auf Viva… von der Straße seid ihr nicht!!“
05. Tag X
Hier wird einer besungen der ständig niedergemacht wurde und sich am Tag X dafür rächen möchte. Wieder sehr melodisch und sehr hörenswert.
06. So ist das Leben
Nachdem ich den Beitrag zu diesem Lied schon zehnmal gelöscht habe, weil mir alles nicht richtig zu dem Text des Liedes schien, mache ich es hier ganz schlicht, denn der Titel lässt mit ein bisschen Phantasie schon auf den Inhalt des Stücks schließen. Kurz gesagt geht es darum, dass man eben das ein oder andere mal mächtig auf die Schnauze fliegen wird und niemand einem sagen kann was der nächste Tag einem bringt.
07. Frequenzdurchfall
Wieder schnell und melodiöser Skinheadrock. Textlich regt es zum schmunzeln an. Der arme Kerl in diesem Lied bekommt einfach am laufenden Band den flotten Otto, und stellt mit Hilfe des Doktors fest, dass es an dem Dreck liegt der im Radio gespielt wird.
08. Auf der Straße
Auf der Straße.. der Name ist Programm. Hier wird besungen was auf dieser jenen tagtäglich passiert, und kein Schwein interessiert es!
09. Der Sturm bricht los
Spätestens in diesem Lied bekommt die Grauzone das was sie bestimmt schon all die anderen Lieder zwanghaft versucht hat zu finden: die für sie absurde Bestätigung die Gruppe in eine Schublade zu stecken. Zusammengefasst singt die Gruppe hier gegen die Politiker die nur in ihre Taschen arbeiten und die es zulassen, dass sich hier fremde Banden bilden und die hießige Jugend bedrohen….“ Wir haben es satt, wir haben es Leid!“.
10. Skinhead-Power
Das einzige Lied mit einem Einspieler, den ich zugegeben doch recht albern oder unplatziert finde: „Oi! Oi! Du Fotze!!“ Dennoch eines der besseren neueren Lieder über den Skinhead Kult.
Fazit
Diese Gruppe hat mich total überrascht! Erst hat mich das ganze, geschuldet dem Namen der Gruppe überhaupt nicht interessiert, dann haben mich die Hörproben total begeistert, und letztlich das ganze Album völlig überzeugt. Die Stimme ist herrlich roh und rau und kommt überzeugend und rotzig rüber ohne unangenehm zu klingen. Ich würde sogar soweit gehen, und behaupten, dass ich seit locker 10 Jahren kein so geniales (relativ unpolitisches) Skinhead Rock Album mehr gehört habe. Das ganze erinnert total positiv an frühe Endstufe Tage ohne abgedroschen oder lahm zu klingen. In diesen Zeiten der tiefstimmigen Gruppen oder den immer gleich runterleiernden britischen Oi!-Schrammel Formationen eine willkommene Abwechslung und eine große Bitte: Noch ein Album!
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